Ich habe die Band Monica Jeffries auf einem Konzert der Crüxshadows in Kiel als Support-Act von Crüxshadows kennengelernt.
Schon als Monica die Bühne betrat, strahlte sie einen solch großen Elan und so eine Kraft aus, dass man -im Gegensatz zu so vielen anderen Vorbands- gar keine Lust hatte, sich noch eben was zu trinken zu holen oder ähnliches. Allein ihre Aura war schon fesselnd. Mit warmer, tiefer Stimme begann sie den ersten Song und es hatte beinahe etwas hypnotisches, was auch der Rest der Leute im Raum spürte, denn das Allgemeingespräch verstummte und auch aus den hintersten Ecken kamen die Besucher zur Bühne. Im Duett mit Doms growl-parts entwickelte sich eine unfassbare Spannung, die Menschen begannen zu tanzen und mitzugehen, wie hypnotisiert. Dabei lag die Faszination auch in der Schnörkellosigkeit des Auftritts. Ein schlichtes Bühnenbild, ein Reglerpult und- bis dahin- zwei Leute in szenegerechter, doch schnörkelloser Kleidung und ihre Musik. Das war alles. Und dennoch eine solche Spannung, dass es einem die Gänsehaut über den Körper trieb.
Den Höhepunkt erreichte die Spannung, als mit einem wahren Knallmoment Serena, die sexy tattowierte Rockröhre mit ihrer Gitarre auf die Bühne kam und das Duo unterstützte. Von dem Moment an rastete das Publikum nahezu aus. Die Refrains schnell auf die Reihe gekriegt, sang ein Teil sogar eifrig mit, während der Rest sich beinahe ausnahmslos in Tribal oder gemäßigten Cyberdance-Schritten vor der Bühne in Extase tanzte. Ein Geben und Nehmen, wie klar zu sehen war, denn in dem Maße, wie sich das Publikum auf die Band einließ, legte auch Monica mit ihren Kollegen immer noch eins drauf an Kraft.
So ging die Zeit mit dieser außergewöhnlich guten Band viel zu schnell vorbei und hinterließ ein maximal aufgewärmtes Publikum, das dann nur zu gerne den Merchstand plünderte, während ich versuchte, die drei zu einem kurzen Interwiev zu erwischen, was mir letztendlich auch gelang. So individuell, wie die Band selber, stellte sich auch das Interwiev dar, so dass ich es auch hier anders wiedergeben werde, als ihr es wahrscheinlich gewöhnt seid. Ich lernte drei ausgesprochen professionelle, passionierte Musiker kennen, die voller Leidenschaft frei von der Leber weg erzählten und mir die Gelegenheit gaben, einen runden Eindruck von dem Feuer zu bekomen, das sie antreibt