Kampfar – Heimgang (Review und Kritik)

Kampfar – Heimgang (Review und Kritik)

Kampfar - Heimgang
Kampfar - Heimgang

Mit „Heimgang“ melden sich nach zwei Jahren nun endlich die norwegischen Pagan-Black-Metaller Kampfar, um Sänger und Bandgründer Dolk zurück. Auch auf ihrem neuesten Opus dreht sich wieder alles um nordische Mytholgien, Natur und Folklore.

Schon der auf das Instrumental gehaltene Intro „Vantro“ folgende Opener „Inferno“ macht keine Gefangenen. Hier wird bereits zu Beginn mächtig die Black-Metal Keule geschwungen, so das mit gewohnt harschem Krächzgesang von Frontmann Dolk sowie Double-Bass-Attacken keine Wünsche offen gelassen werden. Eine Brutalität, wie man sie leider von den wenigsten Bands hören darf, die sich dem Folk-Metal zugehörig fühlen. Ein Stück das Lust auf mehr macht und den Folge-Song „Dodens Vee“ kaum erwarten lässt. Auch dieses Lied kann durch eine eingängige Melodie und einen krächzenden Frontmann in seinem Element vollends überzeugen. Technisch wird einem hier ein einwandfreies Lied geboten, so das schon jetzt klar wird das dies ein Album ist, wie man es von Kampfar gewohnt ist und nicht anders erwartet hätte. „Heimgang“ scheint kompromisslos da weiter zu machen, wo „Kvass„ 2006 aufhörte.

„Skogens Dyp“ geht den melodischen Weg weiter und weiß besonders durch eine sehr eingängige Gitarre zu gefallen. Getreu diesem funktionierenden Rezept geht es dann auch bei „Antvort“ weiter. Hier wird ein Song raus gehauen der direkt in den Gehörgang und die Nackenmuskulatur geht. Besonders Thomas sticht hier erneut durch eine grandiose Gitarren arbeit hervor.

Mit „Vansin“ schließt sich dann einer der stärksten Songs der Scheibe an. Dolks Stimme klingt variabler und eingängiger als je zuvor. Selbst wenn es hier sehr ruhig und melodiös zugeht, verliert ein Kampfar Song auch auf diesem Album, allein schon durch die extremen Vocals, niemals an Härte. Ein Umstand der einem auch bei den ersten Tönen von „Mareham“ wieder vor Augen geführt wird. An Melodien wird hier wirklich nicht gespart.

„Feigdarvarsel“ wird dann erneut den Black Metaller unter den Hörern begeistern. Dieser Song klingt nicht ansatzweise nach Folk – hier wird geknüppelt und gekrächzt was das Zeug hält. Natürlich geht dies auf kosten der Eingängigkeit die das Album bisher aufwies, lässt den bisher härtesten Song der Scheibe allerdings extrem hervorstechen und in einem ganz anderen Licht glänzen, bevor es mit „Vettekult“ wieder relativ „ruhig“ zu geht.

Der „Heimgang“ der Band und die letzten Klänge der Scheibe werden dann vom epischen „Vandring“ eingeläutet. Dolks Stimme klingt nun rotziger als bei jedem anderen Lied des Albums und fügt sich durch langsamen Gesang perfekt in das Gesamtbild dieses, für Kampfar-Verhältnisse, extrem ruhigen Songs ein. Ein schöner Ausklang einer gelungenen CD, die zu begeistern weiß.

Tobias "Zigeunerjunge" Geers

Fazit: Kampfar definieren sich mit dieser CD nicht neu und haben sich in keinster Weise weiterentwickelt. Aber wer will das schon, wenn das Rezept aufgeht? Die Band setzt auch bei ihrem neuesten Longplayer auf altbewährtes und macht genau da weiter wo „Kvass“ 2006 endete. Fans der Band werden auch an dieser CD wieder voll auf ihre Kosten kommen und können ohne zögern zugreifen. Eine der Scheiben die mich in letzter Zeit am meisten begeistern konnten.

 

 

 

 

 

 

Tracklist von Heimgang:

Vantro
Inferno
Dodens Vee
Skogens Dyp
Antvort
Vansinn
Mareham
Feigdarvarsel
Vettekult
Vandring

(8 / 10)

Anpieltips:

> Antvort

> Feigdarvarsel

Erscheinungstermin:

29.09.2008

www.kampfar.com

 

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