Album Rezension: The Atomic Bitchwax – Gravitron

Ich kategorisiere meine Musik ganz gerne. Da ist die für den Fitnessclub und die für unterwegs, die Musik zum Herumtoben beim Staubsaugen… ihr wisst, was ich meine…

The Atomic Bitchwax hat eine neue Kategorie für sich: Musik, zu der ich mich tätowieren lasse: Melodisch, laut, schnell, bunt und passend zum Surren der Tattoo-Nadel.

 

The Atomic Bitchwax

Mit ihrem sechsten Album Gravitron liefern uns The Atomic Bitchwax zehn knackige Tracks, die einem mit ihren energiegeladenen Riffs den sprichwörtlichen Scheitel ziehen. Fauchende und jaulende Gitarren, ein dreckiger, teilweise verzerrter Bass und Drums, deren bpm selten unter 180 liegen. Eine 34-minütige Tour de Force, nach deren Ablauf man sich fragt: ‚Wie? Schon vorbei?‘

Chris Kosnik (Bass, Gesang), Finn Ryan (Gitarre, Gesang) und Bob Pantella (Drums; die spielt er übrigens auch bei Monster Magnet) sind so perfekt aufeinander eingestimmt, dass ihre Instrumente manchmal wie mit Superkleber behaftet aufeinander picken.

Besonders bei War Claw und Fuck Face, die aggressiven Titel passen zu diesen Instrumental-Tracks, fährt einem dieses Zusammenspiel durch Mark und Bein. Stillsitzen? Geht gar nicht!

Apropos instrumental, die Vocals scheinen bei diesem Album eher im Hintergrund zu stehen. Nicht, dass der Gesang oder die Lyrics schlecht sind. Im Gegenteil, ‚Sex, Drugs and Rock’n Roll!‘ ist hier immer noch das erdige und zeitlose Thema. Aber die Stimme scheint auf diesem Album mehr die Begleitung zu sein, während es sich Gitarre, Bass und Drums gegenseitig besorgen (man verzeihe mir diese Redewendung!)

Highlights für mich waren aber dann doch eher die letzten beiden Titel auf dem Album; die Songs, die das atemlose Tempo, das sich durch das ganze Album zieht, am Schluss noch etwas drosselten.

Den Refrain von Roseland hatte ich nach einer Minute im Ohr und sang mit (Songs, in denen man noch ‚Uuuuuh…‘ singt, haben’s mir eh angetan). Der Track kommt schon fast progressiv daher; etwas, auf das ich zugegebenermaßen stehe.

Ice Age – Hey Baby!  hat dieses wunderbar rohe ‚im-Proberaum-aufgenommen‘-Feeling und einen unwiderstehlichen und hypnotisierenden  Rhythmus. Momentan läuft der Song bei mir auf Dauerschleife.

 

Fazit: Ein kurzweiliges Album, bei dem man das Gefühl hat, den Leuten von The Atomic Bitchwax  hat es richtig Spaß gemacht, das aufzunehmen. Das kommt mit zum nächsten Tattoo-Termin!!

Nach Veröffentlichung am 21.04.2015 ist eine Europatour geplant. Ich hoffe, diese Band kommt auch in meine Stadt.

 

Tracklist:

  1. Sexecutioner
  2. No Way Man
  3. It’s Alright
  4. War Claw
  5. Coming in Hot
  6. Fuck Face
  7. Proto World
  8. Down With The Swirl
  9. Roseland
  10. Ice Age – Hey Baby!

About Betti Stewart

Sängerin... sometimes Komponistin...Lyric-Geschichten-und-Gedichte-Schreiberin... die beste Gitarristin, die nie Gitarre gespielt hat... Musik und Wörter sind meine Leidenschaft!

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