M'era Luna

Festivalbericht: M’Era Luna 2010

M'era Luna

Von zeltgebackenen Brötchen, sonnengebrannten Hamstern und dem M’Era Luna 2010
Mit einem Besucherrekord von 24.000 Besuchern ging am 08.08.2010 das 10. M’Era Luna Festival auf dem Flughafen Hildesheim-Drispenstedt zu Ende. Aus Sicht des Veranstalters natürlich eine angenehme Überraschung. Mit einem Line-Up, das sich wie ein Who-is-Who der Szene liest, punktete FKP Scorpio bei den Festivalgängern.

Besucher

Eigentlich war es ein M’era Luna, wie all die Jahre zuvor. Nach einer strapaziösen Anreise und einer beachtlichen Schlange wartender Festivalbesucher hieß es Freitagmittag für uns Zeltplatz suchen. Gar nicht so einfach, wie wir gedacht hatten, aber die Reservierung für mehr als 20 Zelte ignorierten wir dann gekonnt, und schlugen unser Lager neben den beiden Dieselaggregaten auf. Unterkühlung sollte somit nicht unser Problem werden.

Nachdem auch unsere Nachbarn eingetroffen waren, wurde erstmal die Umgebung erkundschaftet und Pläne geschmiedet, insbesondere was Outfits und den kommenden Abend anginge. Wer allerdings erst am Freitagabend ankam hatte Glück; man konnte bequem durch die Kartenkontrolle und Bändchenausgabe gehen und sich danach immer noch einen ausreichend großen Zeltplatz aussuchen.

Auftakt-Highlight sollte selbstverständig die Hangarparty mit Krischan Wesenberg (Rotersand) und Jörg Schneider (DJ Nightdash) werden. Nach wie vor ist der Disco-Hangar eintrittspflichtig, was bei einem Ticketpreis von 79,- Euro doch recht übertrieben wirkt – auch wenn es ‚nur’ 4 €uro sind. Dumm nur, wer mit Nietengürtel, -arm- und -halsbändern in den Hangar wollte. Die Einlasskontrolle schickte einen nach zum Teil dreiviertelstündiger Warteschlange zurück zum Zelt, besagte Accessoires dort zurückzulassen. Ein Wunder, das man mit Boots und Plateaus noch rein durfte…

Besucher

Sonnabend erwartete uns nach den zum Teil über 40°C in den Zelten ein Unheil verkündender, wolkenloser Himmel, der jedem aufwendigen Make-Up feindlich entgegenstrahlte.  Vom Soundcheck und der Hitze dem Reich der Träume entrissen, starteten wir mit einem leichten Frühstück in den Tag, um uns so gleich von Unzucht und Lord of the Lost wecken zu lassen. Nach dem Anstehen am Zugang konnte ich dann noch die letzten drei Songs von dem Hamburger Lord inklusive der Performance bestaunen.

Peter Herbertz (Rabenschrey) hingegen, konnte gar nicht schnell genug anfangen – gefeiert von dem unter der Sonne brutzelndem Publikum.
Während Lord of the Lost auf der Bühne wirklich überzeugen konnten, enttäuschte Angelspit mit einem eher unkoordiniert wirkenden Auftritt sowie  ,live ins Micro Geschreie’.

Samsas Traum

Bald darauf folgten Samsas Traum auf der Main Stage. Nicht zum ersten Mal traten die Österreicher in Hildesheim auf.  Vor einigen Jahren brach Herr Kaschte den Auftritt vorzeitig ab, da man ihn mit zu wenig Publikum beleidigte. Dieses Jahr war von einem Publikumsdefizit nicht die Spur zu vernehmen. Die Menge war begeistert von der Kugel im Gesicht , Ein Foetus wie du aber auch von den neueren Werken wie beispielsweise Heiliges Herz. Die Band rockte im Vergleich zum vorangegangenen Auftritt natürlich um einiges mehr. Kam  das Schlagzeug nun auch nichtmehr aus der Dose, und ließen die Gitarristen keinen Zweifel an ihrem Können. Trotzdem klangen Samsas Traum wie immer unverwechselbar – die Band rockte, das Publikum rockte, alles schien super.Wäre da nicht dieser plumpe Versuch von Ansagen aus Alex‘ Mund: „Wer von euch kam mit dem Zug? – Endstation Eden“ . So sahen in etwa alle Ansagen aus. Machte die Stimmung ein wenig kaputt, aber war lange kein Makel, der wirklich störte. Bereiteten sich die vordersten Reihen doch sogar auf eine Wall of Death vor. Alles in allem ein guter solider Auftritt der selbsternannten Black-Metaller, der sogar die Kritiker mit großartiger Stimmung im Publikum und musikalischer Qualität überzeugen konnte.


Ein wenig Abwechslung im Line-Up boten die Metaller Eluveitie auf dem diesjährigen Mera Luna. Spielen doch sonst eher Gothen  und vor allem elektronische Vertreter der schwarzen Szenen, war hier ein kleiner Einschnitt zu verspüren. Doch wie Sänger Chrigel so schön sagte, mit genügend keltischen Einflüssen dürfen auch hartgesottene Death Metaller in Hildesheim vors Publikum treten.
Und überraschenderweise war die Halle gerammelt voll. Überall waren schwingende Haare oder pogende Tänzer zu sehen . Der Auftitt der Schweizer war einsame Spitze. Die Musik – nicht nur böser gekreischter Metal, sondern eben auch melodische Klänge, u.a. von Fiedel, Mandoline und Flöte – kam einfach gut an. Nur die Technik machte es einem schwer den gesamten Auftritt zu verfolgen. Bei der vorherrschenden Lautstärke bekam selbst der härteste Metaller irgendwann Kopfschmerzen.

Eluveitie waren selbst etwas überrascht über den riesigen Ansturm und die Begeisterung in allen Reihen. Trotzdem tat sich Sänger Chrigel etwas zaghaft bei der Frage nach einem Circlepit. Auch wenn wohl einige Damen in den ersten Reihen keine Begeisterung austrahlten über solch eine Bitte, die Menge tobte und erfüllte der Band den Wunsch, gefolgt von einer Wall of Death. Die Poger kamen also vollends auf ihre Kosten. Und die Band ebenso – sogar mehr als erwartet.

Besucher
Auf der Main Stage spielten unterdessen die Stolen Babies, die mit ihrer Musik zwischen Progressive Metal und Avantgarde und einer bunten und verrückten Bühnenshow etwas Außergewöhnliches boten. Die Bühne, die Kostüme (Keyboarder und Bassist trugen Kleider) und der Auftritt insgesamt  wirkten “als wenn Tim Burton Musik machen würde” – ziemlich verrückt also.

Laibach

Nach der Umbaupause betraten dann Laibach die Main Stage, die mit recht minimalistischem Bühnendekor auf eine großartige Show hoffen ließen. Leider wurde diese Hoffnung nach anfänglichem “Das ist doch bloß das Intro”-Warten ziemlich schnell zerstört: die durch den Kracher “Tanz mit Laibach” der breiten Masse bekannt gewordenen Slowenen spielten sich durch ambient-ähnliche Klangwogen, aus denen man nur durch die gellenden Kreischeinlagen von Keyboarderin Mina Špiler herausgerissen wurde. Auch die Show ließ zu wünschen übrig; kaum ein Bandmitglied bewegte sich großartig vom Fleck noch wurde besonders viel Wert auf Lichteffekte gesetzt. Nur die Nebelmaschine wurde bis aufs Äußerste leergepumpt, was aber immerhin gut zu den hypnotischen Klängen Laibachs passte. Für Fans sicher ein Erlebnis, aber der Großteil der Menge konnte leider nichts mit dem Dargebotenem anfangen.

Nitzer Ebb

Dafür versprachen die heranströmenden Fans und die Running Order als nächstes einen gewaltigen Kracher als Entschädigung: Nitzer Ebb, die Großmeister des Oldschool-EBM kamen auf die Bühne und schon nach den ersten Takten war die Stimmung auf der Bühne, aber noch mehr im Publikum grandios. Sänger Douglas McCarthy überzeugte im schwarzen Anzug durch Vocals und Performance und auch  Bon Harris war sichtlich gut gelaunt, als er im Verlauf des Konzerts das Mikrofon ergriff und zusammen mit McCarthy das Publikum immer mehr anheizte. Die Stimmung war in der Menge eh so  super wie bei keinem anderen Konzert, das ich bisher gesehen hatte.
Nach einer Stunde durchstompen, wildem Moshpit in der Mitte und einer großartigen Show gingen die meisten EBM-Fans befriedigt ihrer Wege.


Zu später Stund‘ und passendem Ambiente traten der Graf und seine Band Unheilig auf die Main Stage. Ein riesiges Publikum feierte den nun fast bekanntesten Akt auf dem M’era Luna. Und trotz riesiger Publicity und jeder Menge peinlicher Auftritten im TV lässt sich der Graf nicht mausern, tritt vor die Menge und singt seine Lieder mit solch einer Intensität wie immer. Es war ja auch nicht anders zu erwarten, ein Live-Auftritt dieser Band reißt mich immer wieder mit und lädt in eine eigene kleine Welt ein.
Das Programm des Abends bestand aus jeder Menge alter Stücke, natürlich waren alle Klassiker vertreten aber ebenso wenig fehlte das neuste Werk Geboren um zu Leben.
Doch vor allem gab es diesmal eine Zeitreise in zurückliegende Alben um dem Publikum auch gerecht zu werden. Über eine Stunde lang gaben sie ein Lied nach dem anderen zum Besten, und lieferten sogar eine Zugabe.

Besucher
Für die ältere Generation (und natürlich für alle anderen auch) gab es ab 22:45 Uhr dann den Freitags-Headliner: die Sisters Of Mercy mit Ausnahmesänger Andrew Eldritch zogen die Besucher selbst vom allerletzten Zeltplatz und aus der hintersten Ecke der Welt vor die Main Stage (vor uns stand den gesamten Tag lang ein Paar aus Großbritannien in der ersten Reihe um abends bei den Sisters ganz vorne zu stehen). Wir selbst waren noch von der Show mit Nitzer Ebb ziemlich erschöpft und begnügten uns damit, auf der Wiese vor der Bühne zu sitzen und die Sisters aus der Entfernung zu schauen. Und es hat sich wirklich gelohnt: nach anfänglichem Bangen darum, ob Eldritch schon nach 10 min. von der Bühne stürmt oder eine tolle Show liefert, wurden das Publikum mit eineinhalb Stunden Klassikern verwöhnt. Mother Russia und First and Last and Always waren nur zwei davon, bis das typisch nebelige Konzert mit dem absolute Ohrwurm Temple Of Love beendet wurde. Die Bühnenshow stand wie immer nicht im Vordergrund und man konnte dieses Konzert auch von weiter weg sehr gut verfolgen und vor allem genießen.  Ein würdiger Abschluss des Line-Ups vom Samstag abend also.

Auch Sonntag begann der Tag mit den mitgebrachten, und mittlerweile steinhart gebackenen Brötchen, ehe das Kommando zum Ankleiden der edlen, einfallsreichen und außergewöhnlichen Festgewänder erschallte, ziemlich früh.

The Other

Für die Frühaufsteher aber lohnte sich die kurze Nacht, denn  gab es Horrorpunk vom Feinsten, als sich The Other die Ehre gaben und mit Sänger Rod Usher den ganzen Elektronikfetischisten zeigten, was richtiger Punk ist. Nachdem sie festgestellt hatten, dass uns allen „der Tod richtig gut steht“ spielten sie noch ca. 20 Minuten energiegeladene 3-Akkorde-Musik, bis Rod, der im Übrigen wieder einmal für kollektives Sabbern bei den weiblichen Fans sorgte, die Bühne mit den Worten „Sorry ich hab zu viel geredet, wir müssen leider nach dem nächsten Song gehen!“ von der Bühne ging. Schade und eine definitiv zu kurze Spielzeit, wie ich fand.

Amduscia

All die vielen Vorsätze lösten sich schnell in Wohlgefallen auf, sodass wir uns nach einer erfrischenden Dusche und einem guten (verspäteten) Frühstück zu Amduscia in den Hangar bewegten. Die Aggro-Tech-Combo aus Mexiko war nicht allen unbekannt, dennoch konnte man bequem bis vorne durchgehen. Schnell füllte sich die Halle und viele, wie auch wir, waren schon früh gekommen, um nachher bei Agonoize wenigstens in den Hangar hineinzukommen. Aber das frühe Erscheinen sollte zumindest musikalisch kein Reinfall werden. Frontmann Polo, Keyboarder Raul und eine hübsche Tänzerin im blau-silbernen Cyber-Outfit enterten die Bühne und legten sogleich mit ihrer aggressiven Show mit Licht- und Nebeleffekten los. Eine Stunde lang wurde das Publikum durch wummernde Beats und durch den Verzerrer kreischend wirkende Vocals fast zum Tanzen gezwungen, bis dann nach dem letzten Song sowohl Band als auch Publikum schweißgebadet nach einer Pause lechzten.

Agonoize
Zu Agonoize änderte sich das Publikum nicht großartig, doch der Hangar war merkbar voller als zuvor. Chris, Mike und Olli lieferten leider nur eine Standardshow, die zwar typisch Agonoize war, aber auf Dauer dann auch langweilig wird, wenn man die Band schon häufiger gesehen hat.
Ich persönlich durfte die drei zum ersten Mal auf der Bühne erleben und fand das Ganze äußerst genial und vor allem provokant. Künstliche Körperflüssigkeiten regneten auf die ersten Publikumsreihen nieder und versauten das ein oder andere Makeup oder Outfit mit rosa Flecken, was aber in jedem Fall durch ein positives Gesamtbild wettgemacht wurde.

Da es schon fast unmenschlich früh begann, starteten auch die Schmuserocker Zeraphine zu recht früher Stunde am Mittag.Besonders bei solch einer angenehmer musikalischer Untermalung setzt man sich gern auf die umliegenden Flächen, genießt sein Mittag oder lauscht einfach nur der Musik.  Mit einer Ausnahme spielten die Dark-Rocker um Frontmann Sven Friedrich nur ihr englisches Repertoir aus. Der Hit Still durfte natürlich keinesfalls fehlen, troztdem hätte man sich schon zwei bis drei weitere deutschsprachige Titel gewünscht. So zog das Konzert im Nachhinein doch nur einem einem vorbei ohne großes Potential zum zurück denken.

Dafür gab es wohl sogar eine Live-Premiere, die die Jungs aber auch einwandfrei und ohne Patzer rüberbrachten. Auszusetzen gibt es nichts, nur etwas mehr Abwechslung hätte ich mir gewünscht.

Besucher
Nach einem so hohem Kuschelfaktor musste natürlich etwas Munteres daher kommen. Und wer würde da besser passen, als die Mittelalter-Rocker Saltatio Mortis?! Sänger Alea kam zwar mit einer etwas kratzigen Stimme daher, und entschudlige sich auch sofort zu Beginn des Konzerts für die Qualitätseinbußen, patzte sogar in Textpassagen, schaffte es aber keineswegs, das Publikum zu enttäuschen. Schon zum ersten Lied ließ sich die Menge zum hüpfen und tanzen bewegen. Der Frontmann höchstpersönlich tat dies natürlich ebenfalls, und ließ keine Aktion aus. Sowohl Crowdsurfen, während er Falsche Freunde zum besten gab, als auch die Aufforderung zum Pogen zu Uns gehört die Welt blieben nicht aus. Alea sprang, tanzte, kroch und rannte über die Bühne, riss das Publikum mit sich und machte Stimmung, wie kein Zweiter. Wie nicht anders zu erwarten brachten Saltatio das Publikum zu feiern und legten einen stimmungsfördernden Auftritt hin.
Nach diesen Stimmungskanonen ist es ziemlich schwer, das Publikum bei Laune zu halten.
Doch die nachfolgenden Musiker schafften dies ganz offensichtlich problemlos.
Die Alt-Rocker The 69 Eyes traten auf die Bühne und die Menge tobte. Der erste Ton erklang, und das Publkum jubelte weiter.
Vor 10 Jahren traten sie das erste mal auf dem M’era auf. Sie begeisterten die Massen, und auch dieses Jahr hat sich daran nichts geändert.
Viel kann man hier garnicht erwähnen, die Finnen legten einfach einen super Auftritt hin und rissen das gesamte Publikum mit sich. Die Musik stimme, die Atmosphäre passte. Von Wasting the Dawn und Gothic Girl bis Perfect Skin wurde alles aufgetragen.

Die 69 Eyes rockten das Mera Luna.

Feindflug

Und auch im Hangar kam niemand auf die Idee, aufzugeben, als Feindflug mit Bundeswehr-Bühnendeko und Tarnnetzen auf die Bühne kamen und mit Trommeln und Paukenschlägen die verstörende Videoshow im Hintergrund betonten. Die Band ist dadurch bekannt, in ihren Songs kein Wort selber zu sagen sondern sich an Samples aus Filmen, Dokumentationen und Reportagen zu bedienen und so sollte es auch auf der Bühne sein. Grandiose Show, die aber teilweise dazu zwang, die Augen zuzumachen, da die Lichteffekte echt heftig waren. Der Bass war ebenso gewöhnungsbedürftig, aber super, wenn man im Takt bleiben wollte beim Tanzen. Diese Show hat sich, für Fans allemale, trotz überdimensionaler Lichtorgel, gelohnt.

Skinny Puppy

Und wieder folgte eine Show, die ich mir nur angesehen habe, um bei Combichrist im Hangar zu sein und nicht wie 2008 vor lauter Überfüllung nicht in den Hangar zu kommen. Skinny Puppy bauten Unmengen von Leinwänden und Projektionsflächen inklusive Beamern auf. Diesmal sollte sich die Stunde Warten auf Combichrist nicht wirklich lohnen. Sänger Nivek Ogre kam im weißen Kostüm mit Ku-Klux-ähnlichem Hut, einer zerfetzten Zwangsjacke und einer Maske komplett in weiß inklusive Gehhilfe auf die Bühne und legte sofort kraftvoll los. Musikalisch war an der ganzen Chose nichts auszusetzen, nur die LSD-ähnlichen Bilder auf den vielen Leinwände gepaart mit dem ständigen Kostümwandel und Rumgehopse des Sängers waren einfach zu viel. Man wusste einfach nicht mehr wohin man schauen sollte was irgendwann dem Gesamteindruck schadete. Sehr experimentell und elektronisch gehalten ist die Musik aber immerhin ein Anreiz für mich, mir die Band auf CD anzuhören, auch wenn ich sie live nicht überzeugend fand.

Combichrist

Einmal mehr performten Andy LaPlegua (Panzer AG, DJ Scandy) und die anderen Jungs von Combichrist überzeugend und druckvoll. Eine überraschend unpopuläre Mischung erwartete das Publikum, das die Nachricht des kommenden Albums sehr positiv begrüßte. Man merkte schon, dass die Band durch ihre Supporttour für Rammstein ziemlich bekannt und beliebt geworden war, denn voller hatte man den Hangar noch nie gesehen als zu diesem Auftritt. Schon vorher drängte sich vielen die Frage auf, warum man Combichrist nicht auf die Main Stage verlegt hatte, denn wie man merkte, war die Halle nicht nur überfüllt, nein auch die Band wirkte auf der kleinen Bühne irgendwie deplatziert. Hatte man mit Rammstein ja riesige Hallen bespielt.  Die Show hat aber trotzdem auch der Band sichtlich Spaß gemacht uns so verflog bei einem wilden Moshpit, brüllender Hitze und einem ebenso brüllenden Andy und den besten Liedern der Band die Zeit wie im Flug.

Mit Combichrist auf der Hangar Stage und Placebo auf der Main Stage ging das zehnte M’Era Luna Festival recht grandios zu Ende.

Besucher

Es folgte dann also noch die Tradition der Improvisationsparty (die ich glücklicherweise schlafend überstanden habe – BassTierchen) am selbsternannten „Discozelt“ von vier Süddeutschen, die über den ganzen Zeltplatz dank Trommlern zu hören war. Schon eine halbe Stunde nach der letzten Show tummelten sich um die 70 Goths um die Pavillionwohnung der Süddeutschen, um den letzten Abend und das Festival mit genügend Alkohol, Musik und guter Stimmung zu feiern.

Am kommenden Morgen entriss ein stetiges Trommeln von großen Regentropfen nahezu jedermann aus dem Schlaf. Hektisch wurden hier und da Zelte und Pavillons abgerissen und verpackt und viele schmiedeten auf dem Heimweg schon mal die Pläne für das nächste Jahr M’Era Luna.

Fazit:

BassTierchen

Auch wenn das Wetter uns mit seinen Launen alle Mühe gab, das Festival zu stören, den wenigsten wird das Wetter wohl zugesetzt haben. Einige Sonnenbrände, hartgebackene Brötchen (wohlgemerkt im Zelt) und gelangweilte Johanniter sind neben den Erinnerungen an die Leute und die Konzerte das Bild, das mir von meinem ersten M’Era Luna in Erinnerung bleiben wird.








feAtuRe

„Die ganze Zeit am Zelt hats geregnet. Da geht man mal zu nem Konzert und schon kommt die doofe Sonne raus“ – das war mein Lieblingsspruch, den ich auf einem der Konzerte aufgreifen durfte. Grufties und Sonne, das geht mal garnicht.
Auch für mich war es das erste M’era Luna, aber sicherlich nicht das letzte. Eine wirklich gelungene Abwechslung des Line-Ups, und jede Menge netter – teils wunderschon herausgeputzter – Leute.






Prinzessin Amok
Prinzessin Amok

Für mich war es das vierte M’Era Luna, weswegen einige Sachen wie der heillos überfüllte Hangar oder die Tradition der Trommler am letzten Abend nichts Neues waren. Auch einige Besucher und ihre typischen M’Era Luna- Outfits kannte ich schon und habe mich teilweise tierisch gefreut, sie wieder zu sehen. Aber das alles machte das Festival nicht uninteressanter oder gar langweilig für mich. In diesem Jahr war das Line-Up perfekt für mich und ich habe zum ersten Mal so viele Bands gesehen wie ich geplant hatte, was auch daran lag, dass dieses M’Era Luna bei mir zum ersten Mal recht nüchtern verlief.  Einige Konzerte hätte ich mir im Nachhinein sparen können, wobei ich bei anderen wiederum sagen muss, dass es sich wirklich gelohnt hat. Wieder einmal war die Stimmung bei den Besuchern freundlich, irgendwie vertraut und typisch M’era Luna, sodass ich mit Sicherheit sagen kann: M’Era Luna 2011 – ich komme!

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