Bodysnatcher – The ninth floor (Review und Kritik)

Bodysnatcher "The ninth floor"

Bodysnatcher, die von sich selbst sagen,“cinematic music“ zu produzieren, veröffentlichen ihr erstes Album „The ninth floor“,dessen Songs an die Livebands erinnern sollen, die Stummfilmaufführungen begleiteten. Die drei aus Frankreich stammenden Musiker fanden 2006 zusammen, nachdem jeder einzelne bereits musikalische Erfahrungen sammelte. So treffen nicht nur die Karrieren der Musiker aufeinander, sondern auch die verschiedensten Musikstile aus den Bereichen Trip Hop, New Wave, Jazz und Electro-Rock. „The ninth floor“ präsentiert mit jedem Song einen neuen Eindruck. Eine gewagte Mischung – ob sie begeistert, erfahrt ihr im folgenden Review.

Mit der Aufforderung „Hier ist der Soundtrack – mach deinen eigenen Film“ setzen Bodysnatcher hohe Erwartungen.

Der erste Song „The ninth floor“ beginnt mit dem fürs Kino typischen Geräusch einer abspulenden Filmrolle und will zunächst scheinbar das Klischee der Kinomusik erfüllen. Der Einsatz des sonoren, aber wohlklingenden englischen Gesangs begleitet von Trip Hop Klängen und Moviesamples erweckt melancholische Gedanken. Verzerrte bis leicht aggressive Phasen des Gesangs wechseln sich mit klaren, berührenden Klängen der Stimme des Sängers Tom, die auf Anhieb begeistert, erweitert mit melodischem, sanften Bass. „The ninth floor“ erweckt den Eindruck einer ruhigen, verträumten Szene eines Filmdramas.

Auch der zweite Song „Play the game“ erinnert sofort an „cinematic music“ mit dem Beginn durch ein Moviesample. Überraschend setzen elektronische Klänge und monotoner Sprechgesang ein, gleich gefolgt von Gitarrenriffs, die stark an The Cure erinnern. Ein Song, der an das Genre „Elektro-Rock“ denken lässt, begeistert mit einem immer noch eigenen Stil.

„Sci-Fi“ überrascht erneut mit einem neuen Eindruck, der viel mehr an Trip Hop und Elektro denken lässt. Auch hier bietet der sehr vielseitige Gesang abwechslungsreiche Klänge, die verschiedene Szenen vor Augen entstehen lassen. Die für Bodysnatcher eigene Art und Weise, verschiedene Musikrichtungen und Stile zu kombinieren, wird hier eindrucksvoll präsentiert.


Bodysnatcher - Tom, Franky, Kikuji

Der angekündigte Part des Elektro-Rock wird Erwartungen übertreffend vom vierten Song des Albums „Open Blind“ erstellt, der durch einen ebenfalls eigenen Charakter, schnellere Rhythmen und den bereits erwarteten durchdringenden Klang der klaren Stimme Toms besticht.

Gleich mit ihrem ersten Album wagen Bodysnatcher, durch das Cover von Suicide´s „Ghost Rider“ ihre musikalischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Die Leistung der drei erfahrenen Musiker zeigt, dass sie sich keinesfalls überschätzen. Das Cover ist originell, rockig und zeigt klar, dass der eigene Stil von Bodysnatcher durchaus in der Lage ist, die durch „Ghostrider“ gestellten hohen Erwartungen zu erfüllen, ohne das Original als Aufhänger für bekannte Klänge missbrauchen zu wollen.

Mit „Sarah Connor“ schufen die Franzosen ein Instrumentalstück, dass durch scratchende Sounds, erneut an „The Cure“ erinnernde Gitarrenklänge und Moviesamples erneut den Eindruck bestätigt, den die bisherigen Songs geschaffen haben: Eine Komposition verschiedener Stile, versehen mit der ganz eigenen Note von Bodysnatcher, auch ohne Gesang.

Kopfüber

Fazit:

Bodysnatcher begeistern durch den Mix verschiedener Stile, eindrucksvolle musikalische Leistung durch Harmonien und gekonnt eingesetzte Stile, die ich bei vielen Bands vermisse. Sie haben sich durch diese Kombination bereits mit dem ersten Album einen eigenen, unverwechselbaren Stil geschaffen. Es stehen Überlegungen und musikalisches Können hinter einer begeisternden, sehr vielseitigen Stimme, gut eingesetzten Instrumenten und elektronischen Klängen. Insgesamt hält sich das Album für meinen Geschmack aber noch zuviel an das Filmklischee und erweckt dauerhaft den Eindruck einer etwas melancholischen Stimmung.


Tracklist von „The ninth floor“

  1. The ninth floor
  2. Play the Game
  3. Sci-Fi
  4. Open Blind
  5. Hide N Sick
  6. Emma Peel
  7. Difference
  8. Ghost Rider
  9. Speed Bored
  10. Sarah Connor
  11. Of mystery end
( 8,5 / 10 )
( 8,5 / 10 )

Anspieltips:

– Play the game
– The ninth floor
– Sarah Connor
Erscheinungstermin: 03.11.2008

www.bodysnatchermusic.com

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