Dark Funeral - Angelus Exuro pro Eternus

Dark Funeral – Angelus Exuro pro Eternus (Review und Kritik)

Dark Funeral - Angelus Exuro pro Eternus
Dark Funeral - Angelus Exuro pro Eternus

Es darf weder dem Satan gehuldigt werden, denn in Schweden öffnet sich ein weiteres Mal das Tor zur Hölle. Dark Funeral, eine der wohl namenhaftesten Schwarzmetall Gruppen des skandinavischen Landes lassen Anno 2009 mit Angelus Exuro pro Eternus ein weiteres Mal einen musikalischen Dämonen auf die Hörerschaft los, der es in sich hat. Da heißt es Dreizack und Lauscher spitzen und sich wieder mal auf ein akustisches Massaker der Sonderklasse bereit machen, wie ihr im folgenden Review nachlesen könnt.

Zunächst einmal sei eins klar gestellt: Dark Funeral sind „voll auf die Fresse“ und wer irgendetwas anderes gehofft oder gewollt hatte, hat sich sicher im CD Regal vergriffen, denn auf irgendwelche Intros oder ähnlich ruhige Einklänge verzichtet diese Band nach wie vor stilvoll. „The End of Human Race“ tönt so wie man es von den Schweden gewohnt ist, und der langjährige Fan es hören möchte. Apokalyptisch und ohne Ambitionen den Fuß vom Gaspedal zu nehmen, knüppelt sich der kurze Einstieg in hoher Geschwindigkeit in den Kopf eines jeden Hörers. Thematisch dabei nie den Pfad des Okkulten verlassend, wie schon beim Folgesong „The Birth of the Vampiir“ offenkundig klar gestellt wird. Den fünf Knüppelfreunden merkt man auch hier ihre knapp sechzehn Jahre Banderfahrung durchaus an. Trotz eines Drumgewitters das seinesgleichen sucht und den harschen Vocals von Frontkrächzer „Emperor Magus Caligula“ verlieren sich die Songs nicht ineinander, was durchaus ein Plus ist, auch wenn ich das hören solch extremer Scheiben zeitweise als etwas anstrengend empfinde.

Dark Funeral
Dark Funeral

Zumindest startet „Stigmata“ eher düster um vielleicht doch erst einmal etwas atmosphäre zu schaffen, bevor in die gewohnte Geschwindigkeit zurück verfallen wird. Das dabei immer wieder klar verständlich „gekeuchte“ Titelwort brennt sich dabei unweigerlich in den Kopf und gibt dem Song etwas hypnotisierendes. Ein sich herauskristallisierender Anspieltip halt, dem ein Stück namens „My Funeral“ folgt. Erstmalig im Midtempo, macht man trotz allem keine Gefangenen. Der Gesang klingt nur bedingt verständlicher, während dem Song und den Riffs erstmal die Chance gegeben wird durch Melodik und Eingängigkeit zu glänzen. Auch für sowas sollte man sich nicht zu schade sein, wenn man (auch mit einem großen Namen) im Sumpf der Veröffentlichungen bestehen möchte.

Das Titellied „Angelus Exuro pro Eternus“ selbst, steht dann in bester Dark Funeral Manier für die rohen, primitiven und satanischen Wurzeln der Schweden. War man in den letzten beiden Stücken deutlich vom Gas gegangen, scheint man hier einiges wieder aufholen zu wollen, den in den knapp fünf Minuten des brachialen Stückes wird aus den Instrumenten wieder alles rausgeholt, was sie hergeben ohne danach Schrottreif zu sein. „Demons of Five“ führt dabei exakt das weiter, und lässt (zumindest bei mir) langsam das aufkommen, was ich schon vorhin mit „anstrengend“ betitelt hatte. Musikalisch top – ohne Frage, aber so langsam sehnt man sich nach ruhigen Momenten, die den Kopf ein wenig zur Ruhe kommen lassen. Dass solche frommen Wünsche aber vergebens sind, wusste man aber schließlich schon beim einlegen der Scheibe. Die fünf Stockholmer machen Musik in der Art von „Deklaration of Hate“ schließlich nicht erst seit gestern. Und das immerhin auf einem technisch durchaus hohen Niveau, so dass es trotz gelgentlicher Längen Spaß macht dem vertonten Hass zu lauschen. Und immerhin legt „In my Dreams“ schon in den ersten Tönen Wert auf Melodie. Tatsächlich sind es grade diese „ruhigeren“ Stücke, die Trumpfen und kleine Highlights des Gesamtwerkes darstellen. Immerhin verlieren sie keinesfalls an musikalischer und textlicher Härte, sind aber auf lange Sicht einfach gesamtverträglicher.

Aber Dark Funeral wären nicht Dark Funeral, wenn das Album nicht exakt so enden würde wie es begann – hart, abgrundtief böse und vollkommen kompromisslos. „My Latex Queen“ klingt nach sexuellen Vorlieben und zumindest Knüppelfetischisten werden hier vollkommen befriedigt. Ein würdiger Ausklang für eine starke Scheibe, die nur zermaterte Gehörgänge zurück lässt.

Zigeunerjunge
Zigeunerjunge

Fazit: Ein Album wie ich es von Dark Funeral erwatet hatte – ohne Ausnahme ein „Faustschlag in die christliche Welt.“ Einziges Manko dabei ist, wie bereits erwähnt, dass ich es irgendwie anstrengend zu hören finde. Man fühlt sich nach dem Genuss der kompletten Scheibe (grade wenn es noch früh am Morgen ist) regelrecht akustisch vergewaltigt, was man vielleicht vorher bedenken sollte und erst rein hören sollte, wenn man wirklich in Knüppellaune ist. Rein musikalisch kann ich mich aber auf keinen Fall beschweren und im direkten Vergleich möchte ich behaupten, dass man sogar die Landsleute Marduk und ihren neuen Output „Wormwood“ mit diesem Brecher um Längen geschlagen hat. Definitiv hörenswert.

Tracklist von Angelus Exuro pro Eternus

  1. The End of human Race
  2. The Birth of the Vampiir
  3. Stigmata
  4. My Funeral
  5. Angelus Exuro pro Eternus
  6. Demons of Five
  7. Declaration of Hate
  8. In my Dreams
  9. My Latex Queen

( 8,5 / 10 )
( 8,5 / 10 )

Anpieltips:
> The End of human Race
> Stigmata
> My Funeral
> In my Dreams

Erscheinungstermin:
18.11.2009

http://www.myspace.com/darkfuneral

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